Der Pirat von Saros by Chris Bunch

Der Pirat von Saros by Chris Bunch

Autor:Chris Bunch [Bunch, Chris]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-07T16:00:00+00:00


Kapitel vierzehn

Die Piraten, die keine Wölfe mehr waren, sondern eine versprengte Herde, flohen mit vollen Segeln und völlig unorganisiert in alle Richtungen.

»Wie lauten die Befehle, Kapitän?«, rief Tehidy.

Der Wind – dessen Aufkommen vielleicht mit Zauberei verbunden war – trieb sie auf das Ufer zu und begünstigte die Linyati, die jetzt von der See her den Wettervorteil hatten.

»Kurs nach Osten«, befahl Gareth. Die Felsenfeste, flankiert von den vier anderen Schiffen seiner Piratengesellschaft, entfernte sich von der Schlacht.

Sie segelten nicht mit voller Geschwindigkeit, da sie alle schwer mit Schätzen beladen waren. Die Naijak, die ihren Besanmast verloren hatte, blieb ein wenig zurück.

»Sieh mal da«, sagte Tehidy und reichte Gareth einen Kieker. Gareth sah die Windbraut, Dafflemeres Schiff, wie es von drei Kriegsschiffen der Linyati zugleich angegriffen wurde. Dann bemerkte er etwas, das für sie noch wichtiger war:

Fünf der Linyati folgten ihnen in dichter Formation.

»Labala!«

»Was?«, rief der schwergewichtige Magier vom Hauptdeck zurück.

»Kriegst du einen Wetterzauber hin? Ich könnte einen schönen beständigen Wind brauchen, ein bisschen von backbord vorne. Wir können dichter am Wind segeln als die Linyati.«

»Keine Ahnung. Diese Zauber sind wie Bastarde, und es ist noch schlimmer, wenn sich Magier auf der anderen Seite befinden. Außerdem bin ich noch dabei, mein Handwerk zu lernen. Aber ich werde es versuchen.«

»Steuere ein wenig backbord«, wies Gareth den Rudergänger an. »Wir laufen vor dem Wind, bis wir nah am Ufer sind.«

Er wollte schon dem wachhabenden Steuermannsmaat einschärfen, unbedingt vorsichtig zu sein, um nicht zu dicht ans Ufer zu geraten und zurückzufallen. Gareth hielt sich aber zurück, denn der Seemann war erfahren und wusste, dass die Linyati sie in weniger als einem Glas einholen würden, wenn das geschah.

Thom Tehidy kam näher heran, als wollte er auf keinen Fall überhört werden. »Ich finde es interessant, dass die Sklavenhändler sich Dafflemeres Schiff vorgenommen und dann uns verfolgt haben. Soweit ich weiß, sind Dafflemere und Labala die einzigen Magier, die hier Piraterie betreiben.«

»Du glaubst, ihre Zauberer spüren unsere Magie und können uns dadurch folgen?«

»Ich glaube gar nichts«, sagte Tehidy. »Ich mache mir nur meine Gedanken.«

»Hoffen wir, du irrst dich«, sagte Gareth, »und sie sind nur hinter uns her, weil wir besser organisiert wirken.«

»Das hoffe ich auch«, stimmte Tehidy zu. »Und solange wir hoffen, lasst uns doch etwas überlegen, um ihnen davonzusegeln.«

Zwei Glasen später war von ihren Hoffnungen nicht mehr viel übrig: Die Schiffe der Linyati hatten ihre dreifachen Lateinersegel voll gehisst und holten auf. Das vorderste ihrer Schiffe war nur noch ein halbes Dutzend Kanonenschüsse entfernt.

Labalas Wetterzauber hatte seine Wirkung noch nicht entfaltet, obwohl sich das Wetter schon etwas verschlechtert hatte, der Küstenwind böig war und das Meer kabbelig, was die weniger beweglichen Linyati ein wenig langsamer werden ließ.

Aber die Naijak fiel zunehmend zurück, obwohl sie alle verfügbaren Segel an ihren beiden verbliebenen Masten aufzogen.

In weiteren zwei Glasen würde sie in die Reichweite der Linyati geraten. Und dann …

Er beobachtete noch immer die Naijak, als ihr Fockmast schwankte, brach und mit allen Segeln über Bord ging. Das Schiff schlingerte und geriet außer Kontrolle. Er sah, wie Männer mit Äxten



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